Pilgerweg führt nun vom Hunsrück ins Saarland

In Gottesdiensten wurde Thomas Josiger in Rheinböllen und Dichtelbach verabschiedet. Er war zwei Jahre als Pastor im Probedienst in den beiden Gemeinden.

Rheinböllen/Dichtelbach. Zwei Jahre lang war er als Pastor im Probedienst in den evangelischen Kirchengemeinden Rheinböllen und Dichtelbach tätig, nun geht er als künftiger Seelsorger ins Saarland nach Dillingen: Thomas Josiger. In den Gottesdiensten in Rheinböllen und Dichtelbach wurden seine Familie und er von den beiden Gemeinden verabschiedet.

„Wir sind alle, auch wenn wir am gleichen Ort unsere Zeit verbringen, nur Pilgernde“, meinte Pastor Josiger in seiner Predigt. Menschen seien in ihrem Leben immer unterwegs. „Oft wissen wir, mit welchem Ziel, oftmals aber nicht oder noch nicht“, so der Theologe. Doch dabei seien Fixpunkte wichtig, die Halt und Sicherheit bieten würden, fügte er hinzu. „Mir hat auf meiner Lebensreise immer wieder geholfen, dass es da einen Gott gibt, der mir zusagt: Ich liebe dich und nehme dich so, wie du bist.“

Dieser Gott begleite die Menschen, wenn es frohe Aufbrüche seien. Er halte die Menschen, wenn sie jemanden verloren haben. Und er fange sie auf, wenn Menschen fielen und helfe wieder auf. So behüte der Herr Gehen und Kommen. „Und weil ich erfahren habe, dass dies so ist, möchte ich mich mit diesem Wort hier verabschieden. Gott hat mich hierher in den Hunsrück behütet und behütet mich in das Saarland“, gab sich Thomas Josiger überzeugt.

Thomas Josiger war im Mai 2019 in den Hunsrück gekommen, als Quereinsteiger in die Evangelische Kirche im Rheinland. Von 1999 bis 2004 war er Prediger in der Stadtmission Bad Kreuznach und von 1990 bis 1996 studierte er Theologie in Basel. Er stammt aus Annaberg-Buchholz im Erzgebirge, ist verheiratet und hat vier Töchter.

Seine Tätigkeit in Rheinböllen und Dichtelbach war stark geprägt von der Corona-Pandemie. Vieles, was für die Ausbildungszeit geplant war, musste ausfallen. Doch die Pandemie sorgte dann auch für neue Wege und neue Erfahrungen. Thomas Josiger entwickelte Podcasts, er beteiligte sich aktiv an einer Videokolumne im Kirchenkreis und bei den Hausgottesdiensten in den beiden Hunsrücker Kirchengemeinden. „Und im Verlauf der Pandemie merkten wir: Kirche bleibt auch in Zukunft, aber wir werden wohl einiges anders haben“, so der Theologe. Nun steht der Wechsel ins Saarland an, zunächst als Vakanzverwalter in Dillingen, da sein Probedienst noch bis April geht.

„Der Auftrag bleibt derselbe, doch Wege verändern sich“, so Superintendent Markus Risch beim Gottesdienst in Rheinböllen. „Der Auftrag, daran zu erinnern, dass Gott uns seine Liebe darin erweist, dass Christus für uns gestorben ist, der begleitet Dich ja schon ganz lange, über viele Stationen. Und Du hast immer wieder den Mut bewiesen, den Ort, an dem Du Menschen an diese tolle Botschaft erinnerst, zu wechseln“, betonte Risch. Und nun begebe er sich wieder auf einen neuen Weg, vom Hunsrück ins Saarland. Der Superintendent dankte Thomas Josiger für die engagierten Beiträge in Gemeinde und Kirchenkreis: „Möge Gott Dir Deine Kreativität und Deinen Ideenreichtum erhalten.“

  • 7.3.2021
  • Dieter Junker
  • Dieter Junker