Aus der Geschichte der Jesus-Christus-Kirche

Im „Buchholz“, einer gerodeten Fläche inmitten eines großen Waldgebietes, war die Bevölkerung überwiegend katholisch; um 1900 lebten hier nur 6 evangelische Familien. Ihre Zahl stieg schnell an, vor allem nach dem 2. Weltkrieg, als viele Flüchtlinge und Vertriebene aus den ostdeutschen Gebieten hier eine neue Heimat fanden.

Der Wunsch nach einem eigenen Gemeindehaus wurde immer lauter. So beschloss das Presbyterium der Gemeinde Wanheim-Angerhausen, an der Arlberger Straße zu bauen. Unter der Aufsicht des Architekten Friedrich Mosebach, der bereits die Wedauer Kirche entworfen hatte, und mit der tatkräftigen Hilfe und den Spenden vieler Gemeindeglieder entstand das neue Gemeindehaus. Die Freude war groß, als es am 4. Juni 1950 eingeweiht werden konnte. Der große Saal mit Altar, Kanzel und Harmonium bot Platz für 400 Personen. Endlich hatten auch die zahlreichen Kreise und Gruppen, die sich vorher in der Volksschule, im katholischen Kindergarten oder in Bunkern versammelt hatten, einen zentralen Treffpunkt. Die Zahl der Evangelischen war inzwischen auf über 2.500 angewachsen, und so wurde Buchholz, das bis dahin vom Bezirk Großenbaum mitversorgt worden war, 1954 ein selbstständiger Pfarrbezirk. Als erster Pfarrer wurde Ernst Schmidt gewählt.

Nach der Auflösung der Großgemeinde Wanheim-Angerhausen 1956 wurde Großenbaum-Buchholz selbständige Gemeinde; sechs Jahre später trennten sich auch diese beiden Gemeindebereiche.

1958 schrieb das Presbyterium einen Wettbewerb aus: Fünf Architekten wurden aufgefordert, einen Entwurf für eine Kirche mit angrenzendem Verwaltungsamt einzureichen. Man entschied sich schließlich für den Plan des Architekten Fritz Kreidt aus Essen, der eine Kirche mit quadratischem Grundriss in der damals modernen Einraum-Form vorsah. 630 Menschen würden darin Platz finden. Diese Zahl errechnete sich bei damals rund 7.000 Gemeindegliedern aus einem prognostizierten Zuwachs auf 9.000 Gemeindeglieder und einem erwarteten Gottesdienstbesuch von 7%.

Foto: Pickartz, Fotoagentur Ruhr

Der Bau begann im Herbst 1962 auf dem abgeernteten Kornfeld neben dem Gemeindehaus, und schon am 11. November 1962 konnte die Grundsteinlegung stattfinden, ein Jahr später das Richtfest und im Oktober 1964 die Indienstnahme. Über den Namen „Jesus-Christus-Kirche“ wurde man sich im Presbyterium schnell einig: Jesus Christus sollte im Mittelpunkt stehen, wie es die Bibeltexte bezeugen: „Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ (Hebr 13,8) und „…dass in keinem anderen Heil ist als in ihm“ (Apg 4,12). Dabei wurde der Fokus insbesondere auf die Wiederkunft Christi gelegt: „… dass Ihm sich einmal alle Knie beugen sollen“ (Phil 2,10). Dieser apokalyptische Aspekt erschien angesichts der damaligen politischen Situation mit ihrer unmittelbaren atomaren Bedrohung von besonderer Bedeutung.

Foto: Pickartz, Fotoagentur Ruhr

Die Orgel sollte erst 5 Jahre später erklingen. Die Firma Peter (Köln) hat sie nach Mensuren von Ernst Karl Rößler (Schlüchtern) gebaut. Sie verfügt über zwei Manuale und Pedal, wobei das Hauptwerk neun Register hat, das Rückpositiv mit Schwellwerk ebenfalls neun und das Pedal sieben. Es handelt sich um eine Schleifladenorgel mit mechanischer Traktur und elektrischer Registersteuerung. Sie hat insgesamt 1889 Metall- und Holzpfeifen; die größte ist  3,06 Meter lang und die kleinste 9 mm. Etwa 40 fleißige Bezirksfrauen hatten jahrelang monatlich an den Haustüren Spenden gesammelt, insgesamt fast 160.000 DM, mit denen die Glocken und die Orgel finanziert wurden. Davon abgesehen betrugen die gesamten Baukosten für die Kirche mit Inventar 1.197.840 DM, was 1964 als erstaunlich gering galt.

 


 

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